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Daheim funktioniert das WLAN?
Na ja. Das tut es auch in den meisten Hotelzimmern, bei McDonald’s, oft auch im Railjet und selten im Büro. Bei uns zumindest.
Die Frage nach dem »Daheim« ist im ersten Moment vermeintlich einfach zu beantworten, weil es oft etwas Gefühltes sein kann. Schon bei der Übersetzung eines Gefühls ins Sprachliche aber beginnen die meisten zu stolpern. Und es wird immer schwieriger, je länger man darüber nachdenkt. Fast unmöglich wird es, wenn man nach einer allgemeingültigen, universalen Antwort sucht. Der Heimatbegriff ist so vielgestaltig wie individuell.
Auf den folgenden 88 Seiten erinnern wir uns gemeinsam an die Kindheit, an das damalige und gewesene Daheim, und merken, wie wirr und unzuverlässig Erinnerungsbilder sein können. Unklar, geschönt, überzeichnet? Wie trügerisch sind äußere Zuschreibungen und Begrifflichkeiten von Heimat, wie wahllos und veränderbar ihre Festlegungen. Grenzen sind also da, um sie je nach Bedarf umzuzeichnen? Das gilt nicht nur bei staatlichen Gebilden, sondern zieht sich bis tief hinein in jede erdenkliche Absteckung eines Gebiets – emotional, zwischenmenschlich, gesellschaftlich. Also höchst unzuverlässig alles. Selbst die alles relativierende letzte, scheinbar immer gültige Grenze und Heimat –
das eigene Ich – ist nach der Lektüre dieser UND-Ausgabe infrage gestellt. Denn was macht das Alter oder Krankheiten mit diesem Ich? Was, wenn selbst darauf kein Verlass mehr ist? Was bleibt dann noch? Worauf kann man sich dann noch beziehen?
Was hat es also mit diesem kuriosen Gebilde des »Daheim« auf sich? Wie immer sind wir außer-
ordentlich froh zu verkünden: Es wird keine Antwort geben. Was es aber gibt, sind theoretische Zerlegungen, literarische Annäherungen und bildhafte Konfrontationen.
Wir hoffen, bei der Hinterfragung und Differenzierung der eigenen Begrifflichkeiten mit dem UND zum Thema »Da. Heim?« behilflich sein zu können.
Viel Spaß,
Christina, Julia und Stefanie
Cover
Poster
UND – Heft für Kunst,
Alltag und Reflexion
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