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Na Bumm!
Es ist kaum zu fassen, aber das UND gibt es jetzt schon seit über sieben Jahren! Vielleicht hätten wir da im letzten Jahr nervös werden sollen, denn die antiken Griechen, der Volksmund und Hollywood haben es immer schon gesagt: das siebte Jahr ist das schwierigste. Die Aufregung des Neuen legt sich und macht für die Monotonie des Vertrauten Platz. In der daraus entstehenden, großen Fadesse kann so manche unausgesprochene Befindlichkeit zum Rosenkrieg ausarten. Da fliegen dann die Fetzen, bis man vor lauter Rot nur noch Mikroaggressionen sieht.
Im UND haben wir uns diese Sinnkrise erspart. Denn das Letzte, was sich in der Redaktion breit macht, ist Stillstand. Dafür probieren, tüfteln, basteln, variieren, innovieren und denken wir viel zu gerne jede Ausgabe wieder neu. Dementsprechend hat sich diesmal so einiges getan: neues Inhaltsverzeichnis, neue Infotexte, neue Schriftarten … Wer alle Änderungen findet, bekommt ein Eis.
Bei uns gibt es keine aufgestaute Wut, nur aufgestaute Ideen. Aber wenn die Emotionen doch mal hochkochen, dann müssen sie auch raus. Diese Ausgabe bietet ausgiebig Raum dafür. Eine Seltenheit, denn für Rage ist in unserer kontrollierten, selbstoptimierten Gesellschaft nicht wirklich Platz. Sie ist ein Tabu, das vor allem Minderheiten und Personen abseits heteronormativer Strukturen das Aufbegehren erschwert. Denn da wird Zorn ganz schnell in Hysterie umbenannt und der Elefant zur Fliege verharmlost. Viele Beiträge finden für diese unterdrückte, aufgestaute Form der Wut ein Ventil. Egal, ob es um Mutterschaft, Liebesbeziehungen, Arbeit oder Geschlechterstrukturen geht. Es gibt viele Themen, die in diesem Heft die Gefühle hochkochen lassen und sich dabei zu politischen Statements verdichten.
Und das zu Recht! Wer nicht aufbegehrt, wird nicht gehört. Wer nicht gehört wird, hat keine Chance auf Veränderung. Dementsprechend ist diese Ausgabe auch ein Gesellschaftsbarometer, das zeigt: bei so einigen Themen ist es nicht nur fünf vor, sondern viel eher schon fünf nach zwölf.
Doch auch abseits des Politischen wird mit kehligen Lautmalereien Kleinholz gehackt. Ob verflossene Liebeleien, ChatGPT oder Kuscheltiere – im Angesicht der Wut ist nichts mehr sicher. Da wird gezetert, geschrien, gewütet und tierischen Instinkten nachgegeben, bis nichts mehr bleibt, außer Zornesfaltenkrater. Jeder Beitrag kartografiert diese emotionalen Verwerfungen auf ganz eigene Weise. Manche sind schonungslos direkt, andere subtil passiv-aggressiv und manche haben sich sogar an eine humoristische Überspitzung gewagt. Alle sind sie Einladungen, sich der eigenen Wut zu stellen und sie zu äußern. Lasst euch von den folgenden Seiten an- und aufregen. Denn manchmal braucht es das Aufbegehren!
Schreit, bevor es euch zerreißt! Erst ein Kahlschlag eröffnet einen Neustart. Wo nichts ist, kann alles werden.
Christina, Johanna und Lukas
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